Die Geschäftswelt steht vor einem noch nie dagewesenen Wandel, der vor allem durch die Digitalisierung vorangetrieben wird. Technologien wie Künstliche Intelligenz, Automatisierung, Big Data, und Cloud Computing revolutionieren nicht nur einzelne Prozesse, sondern stellen komplette Geschäftsmodelle auf den Kopf. Verschiedene Studien zeigen, dass digitale Transformation mittlerweile nicht mehr nur ein Wettbewerbsvorteil, sondern eine Notwendigkeit ist: Laut dem Digital Economy and Society Index (DESI) 2023 der Europäischen Kommission haben 91 % der Unternehmen in der EU bereits erste Schritte in Richtung Digitalisierung unternommen und trotzdem gelten weniger als 25 % gelten als „digital fortgeschritten“.
Wo liegt denn genau das Problem? Digitalisierung scheitert häufig am menschlichen Faktor. Eine Analyse von McKinsey ergab, dass etwa 70 % der digitalen Transformationsprojekte nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen. Zu den Hauptgründen gehören Widerstände innerhalb der Belegschaft, unklare Kommunikation und fehlende Einbindung der Mitarbeitenden. Genau hier zeigt sich, dass effektives Change Management nicht nur „nice-to-have“, sondern essenziell ist.
Viele Unternehmen setzen heute auf die Einführung neuer digitaler Tools, beispielsweise für das Projektmanagement oder die Automatisierung von Routineaufgaben. Doch wenn das „Warum“ hinter diesen Massnahmen nicht klar ist oder Mitarbeitende sich übergangen fühlen, führt dies häufig zu Ablehnung und Frustation, selbst bei sehr gut durchdachten Projekten. Als Konsequenz sehen wir dann anstatt Produktivitätssteigerung, ineffiziente Prozesse und gestresste Teams in den Unternehmen.
Stell dir vor, dein Unternehmen wäre ein Schiff auf hoher See. Die Digitalisierung ist eine mächtige Welle, die dich entweder mit voller Kraft voranbringt – oder zum Kentern bringt, wenn du nicht richtig navigierst. In diesem Kontext wird ein professionell durchgeführtes Change Management zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Ein gut strukturierter Ansatz hilft einem Unternehmen, digitale Technologien effektiv einzuführen und gleichzeitig die Mitarbeitenden mitzunehmen.
Die in der Grafik dargestellten Daten zeigen deutlich, welche Herausforderungen Unternehmen in Veränderungsprozessen am häufigsten begegnen. Sie verdeutlicht die Hauptursachen für das Scheitern digitaler Transformationsprojekte:
Doch was passiert, wenn diese typischen Fehler gemacht werden? Wir sehen oft Missverständnisse, Widerstände und im schlimmsten Fall ein gescheitertes Projekt.
In diesem Artikel erfährst du die fünf häufigsten Fehler im Change Management und wie du sie mit praxisnahen Strategien vermeidest.
Stell dir vor, du wachst eines Morgens auf, und plötzlich gelten in deinem Alltag neue Regeln: Die Supermärkte haben andere Öffnungszeiten, der öffentliche Verkehr nutzt ein neues Tarifsystem, und deine Lieblings-App hat eine komplett überarbeitete Benutzeroberfläche. Doch niemand hat dich darüber informiert. Wie fühlst du dich? Wahrscheinlich verwirrt, vielleicht sogar frustriert oder verärgert. Genauso geht es Mitarbeitenden, wenn Veränderungen in einem Unternehmen nicht klar und verständlich kommuniziert werden.
Die Folgen schlechter Kommunikation
Wenn Mitarbeitende nicht wissen, warum eine Veränderung stattfindet und welche Auswirkungen sie auf ihre Arbeit hat, stellen sich sofort Fragen: „Warum passiert das jetzt? Was bedeutet das für mich? Ist mein Job in Gefahr?“ Diese Unklarheiten schüren Unsicherheit, die schnell zu Unzufriedenheit und Widerstand führen kann. Studien belegen, dass mangelnde Kommunikation einer der Hauptgründe für das Scheitern von Veränderungsprojekten ist. Ein Mangel an Transparenz und Informationen wirkt sich nicht nur negativ auf die Motivation der Mitarbeitenden aus, sondern führt häufig auch zu Missverständnissen und Fehlinformationen, die den gesamten Prozess ausbremsen.
Ein Unternehmen möchte seine internen Prozesse digitalisieren und beschliesst, mit der Microsoft Power Platform eine massgeschneiderte App zur automatisierten Urlaubsantragsbearbeitung zu entwickeln. Die App soll Papierformulare und E-Mails ersetzen, die Bearbeitungszeiten verkürzen und Transparenz für Mitarbeitende und Führungskräfte schaffen. Mithilfe von Power Apps, Power Automate und Power BI wird eine intuitive Lösung entwickelt, die Anträge digital einreicht, Freigabeprozesse automatisiert und Auswertungen in Echtzeit ermöglicht.
Doch die Einführung der neuen Lösung erfolgt ohne eine klare Kommunikationsstrategie:
Das Ergebnis?
Statt Erleichterung und Begeisterung führt die Einführung zu Chaos und Frustration:
Was als innovativer Schritt in Richtung Digitalisierung geplant war, wird zum Symbol für schlechte Planung und fehlendes Change Management. Der Einsatz der Power Platform hätte das Potenzial gehabt, Prozesse zu optimieren, doch aufgrund mangelnder Kommunikation und fehlende Schulung bleibt dieses Potenzial ungenutzt.
Widerstände in Veränderungsprozessen sind wie Elefanten im Raum: Alle sehen sie, aber keiner spricht darüber. Die meisten Mitarbeitenden haben schlichtweg Angst – vor neuen Aufgaben, vor der Unsicherheit oder vor Fehlern. Ignorierst du diese Ängste, wächst der Elefant zu einer ganzen Elefantenherde.
Beispiel: Ein Mitarbeiter, der plötzlich still und zurückhaltend wirkt, könnte nicht einfach „unmotiviert“ sein. Vielleicht ist er verunsichert, ob er den neuen Anforderungen gerecht wird.
So vermeidest du diesen Fehler:
Stell dir vor, der Kapitän eines Schiffes zögert, die Segel zu setzen, während die Crew voller Zweifel ist. Was passiert? Stillstand. Dasselbe gilt im Change Management: Wenn Führungskräfte den Wandel nicht aktiv vorleben, verlieren Mitarbeitende das Vertrauen.
Beispiel: Ein Teamleiter, der öffentlich an der Notwendigkeit einer neuen Strategie zweifelt, wird seine Mitarbeitenden eher demotivieren als inspirieren.
So vermeidest du diesen Fehler:
Ohne eine durchdachte Strategie wird ein Veränderungsprozess schnell zum Chaos. Es ist, als würde man zu einer Reise aufbrechen, ohne zu wissen, wo das Ziel liegt.
Beispiel: Ein Unternehmen beschliesst, nachhaltiger zu werden, hat aber keinen Plan, wie es das umsetzen soll. Am Ende gibt es nur halbfertige Massnahmen und frustrierte Mitarbeitende.
So vermeidest du diesen Fehler:
Veränderung ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Wenn du zu schnell vorgehst, bleibt dein Team auf der Strecke – überfordert, frustriert und ausgebrannt.
Beispiel: Du führst über Nacht ein neues Datenablagesystem ein, ohne dein Team darauf vorzubereiten. Die Folge? Fehler, Stress und Rückschritte, die Zeit und Geld kosten.
So vermeidest du diesen Fehler:
Ein erfolgreicher Wandel erfordert mehr als nur eine gute Idee. Es braucht klare Kommunikation, das Einbinden der Mitarbeitenden und eine durchdachte Strategie. Indem du typische Stolpersteine vermeidest, legst du den Grundstein für nachhaltige Veränderungen.
Dein nächster Schritt: Mach Change Management zu einer Stärke in deinem Unternehmen – wir helfen dir gerne dabei, die richtige Strategie zu entwickeln. Lass uns den Wandel gemeinsam gestalten und dein Unternehmen fit für die Zukunft machen!